In Krisenzeiten setzt man im Vereinigten Königreich erst einmal heißes Wasser auf. Es ist also wenig verwunderlich, dass der Umsatz mit Tee seit dem Lockdown stark gestiegen ist.
Das Heißgetränk beruhigt die Nerven, man isst dazu Kekse oder Kuchen oder tratscht mit Freunden.
Im Vereinigten Königreich werden täglich 100 Millionen Tassen Tee (und 70 Millionen Tassen Kaffee) getrunken. Nur in Irland ist der Pro-Kopf-Teekonsum noch höher als bei uns.
Obwohl Früchte- und Kräutertees immer beliebter werden, macht Schwarztee (meist mit Milch) 85 % unseres Teekonsums aus. Sie können also nachvollziehen, warum ich bei der Übersetzung eines Texts für einen lieben Kunden, in dem Zitronentee als der beliebteste Tee Europas bezeichnet wurde, als Britin ganz schön mit den Zähnen knirschen musste.
Und warum meine Familie relativ entsetzt schaute, als ich nach einem Jahr in Deutschland „ausgefallene Ideen“ hatte und Alternativen zu unserem Standardtee vorschlug.
Unsere Nation baut auf die gewohnte Tasse Tee auf. Wortwörtlich. Starker Schwarztee wird auch als Builder’s Brew bezeichnet, weil 90 % der Handwerkerinnen und Handwerker immer einen Wasserkocher in der Nähe haben, um während der Arbeit Tee trinken zu können.
Obwohl ich aus dem Süden Englands komme, trinke ich am liebsten Yorkshire Tea aus dem Norden. Ich habe Ihnen einen Teebeutel zum Testen beigelegt: Einfach mit kochendem Wasser aufgießen, für ein paar Minuten ziehen lassen und nach Belieben mit Milch und/oder Zucker genießen.
Falls Sie Tee mit Milch nicht überzeugt, können Sie ihn auch mit Zitronenscheibe und Honig trinken.
Gute Neuigkeiten für alle Teetrinkerinnen und -trinker: Schwarztee soll viele gesundheitliche Vorteile haben. So sind darin beispielsweise entzündungshemmende Antioxidantien enthalten. Mir solls recht sein!