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„Von Chemie wird mir schlecht!“

Dieser Satz ist eine der lebhaftesten Erinnerungen aus meiner Unizeit. Ihren Laborkittel schwingend rief meine Freundin Catherine mitten in der Stunde: „Chemie! Davon wird mir schlecht!“

Catherine war die Klassenbeste in Chemie. Während wir verzweifelt recherchierten und uns an unseren Köpfe kratzen, ergaben Isomerie und Reaktionsmechanismen für Catherine sofort Sinn. Aber nach ein paar Wochen stellte Catherine fest, dass Chemie nicht ihr Ding war. Sie wechselte zu Englisch und Philosophie und trug nie wieder einen Laborkittel oder eine Sicherheitsbrille.

Ich musste an sie denken, als ich während eines Kurses im Museum of London an Glasvitrinen mit Chemikalien vorbeiging und es mich unerwartet schauderte. Die Vitrinen sahen genauso aus, wie die altmodischen Laborabzüge in unserem Universitätslabor. Obwohl ich meinen Studiengang in Chemie (und Deutsch) außerordentlich genoss, waren mir die 6 Stunden im Labor ein Graus.

Ich hatte eine fürchterliche Angst davor, etwas falsch zu machen und eine Explosion auszulösen. Es frustrierte mich, nach einem zweiwöchigen Experiment nur eine winzige Menge eines Pulvers hergestellt zu haben. Und einmal verbrannte ich mir die Finger an einer undichten Bürette so stark, dass sich Blasen bildeten. Ich war einfach nicht fürs Labor geschaffen.

Zum Glück wurde mir das bewusst und ich hängte den Laborkittel an den Haken. Mein Studium ist heute eine wertvolle Grundlage für meine Tätigkeit als Fachübersetzerin für Chemie. Die harte Arbeit überlasse ich jedoch lieber Ihnen. Ich konzentriere mich stattdessen auf meine Stärken und helfe Ihnen dabei, die Früchte Ihrer Arbeit auf dem englischen Markt zu präsentieren.

Gibt es etwas, das Sie zum Schaudern bringt? Ist es ein notwendiges Übel wie die Budgetverwaltung? Oder könnten Sie diese unliebe Aufgabe vielleicht delegieren oder mit jemanden tauschen?

Wenn Ihnen alle Ihre Tätigkeiten Spaß machen, Sie aber zu viel zu tun haben, habe ich einen Tipp für Sie: Fragen Sie Ihren Vorgesetzen, welche Ihrer Aufgaben die wertvollste für das Unternehmen ist. Und dann stecken Sie 80 % Ihrer Arbeit darin, diese Aufgabe so gut wie nur möglich auszuführen. Ihr Vorgesetzter wird glücklich sein. Sie werden bessere Resultate erzielen und noch mehr Freude an der Arbeit haben.

Und falls Übersetzen ins Englische oder Schreiben auf Englisch nicht zu Ihren Stärken zählen: Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, diese Aufgabe auszulagern? Senden Sie mir eine kurze E-Mail mit Ihrer Telefonnummer und ich rufe Sie zurück, um eine Zusammenarbeit zu besprechen.

Warum spezialisieren sich Übersetzer und Übersetzerinnen?

Warum spezialisieren sich Übersetzer_

Als ich meinen Sohn kürzlich in die Schule begleitete, fragte er mich: „Wie können Autos so langsam fahren?“ Mein Sohn ist erst 5 Jahre alt, daher antwortete ich, dass der Fahrer dazu entweder bremst oder das Gaspedal nur sanft betätigt. Mit dieser Antwort gab er sich jedoch nicht zufrieden. Bei seiner nächsten Frage “Aber wie funktionieren Autos?“ musste ich mich geschlagen geben. Wir überlegten uns also, wer uns bei dieser Frage weiterhelfen könnte. Rasch kamen uns zwei Personen in den Sinn, die sich mit Autos auskennen.

Sie fragen sich vielleicht, was diese Anekdote mit der Geschäftswelt zu tun hat. Wir sind alle Experten auf unserem Gebiet. Auch wenn Sie sich selbst nicht als Experten bezeichnen, wissen Sie über Ihren eigenen Fachbereich bestens Bescheid. Beim Übersetzen ist das in der Regel genau so.

Die meisten Übersetzer und Übersetzerinnen spezialisieren sich auf einen Bereich. Dank meinem Universitätsabschluss in Chemie und meiner Berufserfahrung in der Beschichtungsbranche beispielsweise spezialisiere ich mich auf Übersetzungen im Fachbereich Chemie. Das bedeutet aber nicht, dass ich in diesem Fach stets die gleichen Texte übersetzen würde. Letzte Woche übersetzte ich für ein Chemieunternehmen einen Werbetext, der eine äußerst kreative Herangehensweise erforderte.

Übersetzer und Übersetzerinnen haben die unterschiedlichsten beruflichen Werdegänge. Zu meinen Kollegen zählen neben unzähligen anderen Berufsgruppen eine ehemalige Krankenschwester, ein ehemaliger Bankkaufmann und ein ehemaliger IT-Experte. Sie haben sich zu Übersetzern und Übersetzerinnen umgeschult und setzen das Fachwissen aus ihren vorherigen Tätigkeiten heute beim Übersetzen ein.

Als Mitglied des britischen Institute of Translation and Interpreting (ITI) halte ich mich strikt an den Verhaltenskodex , nach dem wir Aufträge, die aufgrund mangelnder Fachkenntnisse außerhalb unserer Kompetenzen liegen, ablehnen müssen. Falls mich ein Kunde um eine Übersetzung im Rechts- oder Finanzbereich bittet, empfehle ich stets Kollegen, die sich auf diese Bereiche spezialisieren. Sie werden eine viel bessere Übersetzung liefern als ich, weil sie sich mit dem Thema bestens auskennen und tagtäglich in diesem Fachgebiet übersetzen.

Meine Kunden sollen darauf vertrauen können, dass meine Übersetzungen ihre Anforderungen perfekt erfüllen. Nur durch fundiertes Fachwissen können Konzepte korrekt in eine neue Sprache übertragen werden und die Botschaft das Zielpublikum erreichen.

Meine Stärken und meine Grenzen sind mir bestens bewusst. Ich kann einem 5-Jährigen nicht genau erklären, wie ein Verbrennungsmotor funktioniert. Ich kann meinem Sohn jedoch bis ins kleinste Detail erläutern, wie eine Korrosionsschutzbeschichtung auf ein Auto aufgetragen wird und warum diese wichtig ist. Wenn Sie also eine Fachübersetzung im Chemiebereich aus dem Deutschen ins Englische benötigen, sind Sie bei mir an der richtigen Adresse.