Sprache als Import-Export-Geschäft

Sprache ist ein Business. Sie ist nicht nur ein Mittel für Unternehmen, um miteinander zu kommunizieren. Sie exportiert und importiert Wörter.

Wir sind sehr großzügig mit der englischen Sprache und lassen häufig zu, dass sich unsere Wörter in der ganzen Welt verbreiten und jede Sprache, mit der wir in Kontakt kommen, infiltrieren. Ich vermute, dass dies hauptsächlich mit der amerikanischen Kultur, Hollywood und der Sprache der Technologie zu tun hat – aber auch ich trage meinen Teil dazu bei.

Ich erinnere mich, wie mein Französischlehrer vor einer mündlichen Prüfung einmal zu uns sagte: „Wenn euch ein Wort nicht einfällt, dann versucht, das englische Wort mit einem französischen Akzent auszusprechen. Die Chancen stehen gut, dass ihr damit richtigliegt (eine Freundin hat es dann mit grape versucht, was auf Französisch leider rasin (Rosine) heißt, aber einen Versuch war es wert).

Verstehen Sie nun, warum englische Touristen häufig wild gestikulieren und lauter sprechen, um verstanden zu werden? Ich wette, dass Nichtmuttersprachler, die Englisch lernen, diese „praktischen“ Tipps nicht bekommen. Sprechen Sie das kroatische Wort mit einem englischen Akzent aus, man weiß ja nie, vielleicht versteht man Sie. Ob das funktioniert …

Sprachliche Grenzen verwischen

Es werden jedoch nicht nur unsere Wörter exportiert, auch die englische Grammatik und Satzstruktur gehen auf Reisen.

Im Englischen sagen wir something makes sense, was im Deutschen eigentlich etwas ergibt Sinn heißt. Die direkte Übersetzung des Englischen etwas macht Sinn ist allerdings ebenfalls weit verbreitet. Ich habe das auch schon gesagt, weil ich dachte, dass es korrekt sei. Oder: ich rufe Sie zurück (die direkte Übersetzung von I’ll call you back) statt ich rufe Sie später noch einmal an.

Ganz zu schweigen von gedownloadet oder downgeloadet anstelle von heruntergeladen (Übersetzung von downloaded) – selbst als englische Muttersprachlerin bevorzuge ich den deutschen Begriff.

Das Problem an der Sache ist, dass die Grenzen zwischen den Sprachen verwischen.

Denglisch (ein Mischmasch aus Deutsch und Englisch) entsteht, wenn Menschen, die beide Sprachen beherrschen, deutsche Wörter oder Strukturen verwenden, wenn sie Englisch sprechen oder schreiben.

„Rucksack“ ist auch so ein Wort, das wir dankend annehmen.

Warum Sie Ihre Texte von einer Muttersprachlerin überprüfen lassen sollten

Obwohl die englische Sprache einige deutsche Begriffe wie Schadenfreude, Fest oder Doppelgänger übernommen hat, kommen deutsche Grammatikkonstruktionen und wörtliche Übersetzungen weniger gut an. Hier werden die Unterschiede deutlich. Damit sich Ihre englischsprachigen Kunden voll und ganz auf Ihre Botschaft konzentrieren können, ohne von kleinen, aber häufigen Fehlern abgelenkt zu werden, sollten Sie Ihre Texte von einer Person mit muttersprachlicher Kompetenz überprüfen lassen.

Dies macht insofern einen Unterschied, als dass eine Fachzeitschrift eine Forschungsarbeit annimmt … oder eben nicht. Website-Besucher:innen finden, was sie brauchen … oder nicht. Sie den Vertrag mit einem internationalen Vertriebspartner besiegeln … oder nicht – weil dieser zu Recht oder zu Unrecht vermutet, dass viel zusätzliche Arbeit für das Reproduzieren und Korrigieren der Dokumentation anfällt, bevor diese an seine Kundschaft weitergegeben werden kann.

Nicht das, was Sie sagen, sondern wie Sie es sagen (der Ton macht die Musik), hat die größte Wirkung.